Neuseeland

Rotorua und Hobbiton

2024-05-22T09:32:33+02:0016. August 2023|Neuseeland|

Es dampft und blubbert in Rotorua

Te Puia Geothermal Valley

Wenn du auf das Städtchen Rotorua zufährst, siehst du schon von weitem dichte Nebelschwaden und es dauert nicht lange, bis auch deine Nase merkt, dass du den Thermalquellen immer näher kommst.

Nicht umsonst trägt Rotorua den Spitznamen „Schwefelstadt“. Wir gewöhnten uns aber erstaunlich schnell an diesen speziellen Geruch, der wirklich an faule Eier erinnert.

Obwohl es auch am vierten Tag unserer Neuseeland-Reise noch regnete, freuten wir uns sehr darauf, die Geysir, Schlammpools und Thermalquellen zu bestaunen und in die Kultur der Maori einzutauchen. Uns erwartete aber im Laufe des Tages noch eine Überraschung, mit der wir nicht gerechnet hatten.

Zunächst fuhren wir von unserem Campingplatz Willowhaven Holiday Park am Rotorua Lake in Richtung Stadtzentrum zum Te Puia Geothermal Valley.

Sehenswürdigkeiten in Rotorua

Te Puia Geothermal Valley: Sprudelnder Geysir, faszinierende Kultur und …

Das Te Puia Geothermal Valley ist für die Maori, die indigene Bevölkerung Neuseelands, ein bedeutender kultureller Ort. Daher ist mit dem Eintritt in den Park eine geführte Tour durch das Te Puia Maori Arts and Crafts Institute verbunden, in der die Kunst und Kultur der Maori erlebt werden kann.

Der Park ist eine der Hauptattraktionen rund um Rotorua. Es werden viele verschiedene Touren in unterschiedlicher Länge angeboten und wir konnten auch kurzfristig noch ein Ticket kaufen. Mit dem Eintrittspreis unterstützt man zugleich auch die gemeinnützige Organisation, die sich für den Erhalt der maorischen Kultur einsetzt.

Spannende Einblicke in die Handwerkskunst der Maori

Holzschnitzerei im Maori Arts and Crafts Institute

Bei der Tour wurden wir zuerst durch die drei verschiedenen Kunsthandwerk-Schulen geführt: Holz-Schnitzerei, Jade-, Knochen und -Steinverarbeitung sowie Weberei. Wir konnten dabei zusehen, wie angehende Maori-stämmige Künstler an ihren Werken arbeiteten.

Besonders toll fanden wir, dass wir uns mit ihnen über die Symbolik und Formen der Kunstwerke austauschen konnten.

Treffen sich zwei Kiwis …

Danach ging es aus dem Institute raus und wir stapften durch den Regen bis zu einem kleinen unscheinbaren Häuschen. Unser Tourguide überraschte uns mit der Info, dass der nächste Stopp das Kiwi Conservation Centre sei. Wir wussten nicht, dass dies Teil der Tour ist und waren sofort sehr neugierig darauf, einen der seltenen flugunfähigen Tiere zu sehen.

Der Tourguide erzählte uns, dass Kiwis für Maori heilige Tiere seien und auf das Fotografieren der Tiere stünde eine Gefängnisstrafe. Wir wissen nicht, ob dies wirklich stimmt, aber ich habe noch nie so viele Reisende hastig ihre Kameras und Smartphones wegstecken sehen, wie in diesem Moment.

Da Kiwis nachtaktiv sind, war es im Inneren des Hauses dunkel bis auf ein schwaches Rotlicht. Wir gingen an entlang einer großen Glasscheibe und beobachten im Dämmerlicht das Gehege, das hauptsächlich aus vielen Sträuchern auf erdigem Untergrund bestand.

Und plötzlich:

Zwei Kiwis huschten kurz hinter Büschen hervor und gruben in der Erde herum. Sie waren deutlich größer und „borstiger“, als ich es mir vorgestellt hatte!

Beeindruckendes Naturspektakel: der Pōhutu Geysir

Nach dieser tollen Überraschung ging es – natürlich immer noch regenreich – weiter mit der Führung. Wir betraten das Thermal Valley und sahen zum ersten Mal den Pōhutu Geysir. Er ist der größte Geysir auf der Südhalbkugel und gehört zu den aktivsten in Neuseeland. Bis zu 20 Mal bricht er auf natürlich Weise aus, d. h. ohne Zugabe von Seife. Und auch wir hatten Glück, dieses Spektakel live zu sehen.

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Ab diesem Zeitpunkt war die geführte Tour zu Ende und wir konnten uns frei im Park aufhalten. Man kann hier über viele Stege an verschiedenen Schlammpools und Thermalquellen vorbeigehen und an jeder Ecke etwas Neues entdecken.

Den Pōhutu Geysir sieht man dabei immer wieder aus einer anderen Perspektive. Wir fühlten uns in dieser Landschaft oft wie in einer anderen Welt und haben den Spaziergang entlang der blubbernden und rauchenden Thermalfelder sehr genossen!

Der Whakarewarewa Forest in Rotorua

Rund um Rotorua gibt es so viel zu sehen, dass wir uns kurzfristig zu einem Ausflug in den Whakarewarewa Forest entschieden. Einheimische nennen den Wald nur „The Redwoods“ und dies trifft es ziemlich gut: Die hoch aufragenden Mammutbäume prägen neben den riesigen Farnen das Bild und entführten uns in eine andere Welt.

Redwoods Walk in Rotorua

Hoch über den Baumwipfeln der Mammutbäume: der Redwoods Treewalk

Durch den Wald führen zahlreiche Pfade in unterschiedlicher Länger, die häufig als Rundweg („Loop“) angelegt und ausgeschildert sind. Ein zusätzliches Highlight ist der Redwood Treewalk. Hierbei läufst du hoch über dem Waldboden schwebend entlang der 75 Meter hohen Mammutbäume. 28 Hängebrücken und 27 Plattformen auf 700 Metern Strecke. Waldbaden de luxe!

Es regnete zwar nach wie vor, aber wir ließen es uns nicht nehmen, auf den Plattformen innezuhalten und diese wunderschöne Szenerie aus Mammutbäumen und riesigem grünen Farn zu genießen. Die Tour kann man auch abends im Dunkeln machen, was ich mir spektakulär vorstelle. 34 Laternen hoch in den Bäumen sorgen dann für ein stimmungsvolles Licht in diesem magischen Wald.

Die Tickets kosten 40 NZD für Erwachsene und 25 NZD für Kinder (Stand 2024), was uns erstmal recht viel erschien. Ich würde dieses Erlebnis aber nicht missen wollen und den Treewalk auch bei der nächsten Neuseeland-Reise machen.

  • Familien-Tipp:
    Der Redwoods Treewalk ist auch für Familien geeignet: Für Babys und Kleinkinder gibt es einen speziellen Kinderwagen, der für die Hängebrücken konzipiert wurde und mit dem man bequem den Treewalk als Familie genießen kann.
Camper mieten Neuseeland: Tipps und Erfahrungen aus 2023

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Weiterfahrt Richtung Matamata und Entdeckung des KiwiCamps

Da wir am nächsten Tag den Hobbits einen Besuch abstatten wollte, fuhren wir nach dem Spaziergang mit unserem Camper in Richtung Matamata, um auf halber Strecke einen Campingplatz für die Nacht anzusteuern. Wir entschieden uns mit einem kurzen Blick in die CamperMate App für den TECT Park Freedom Campsite.

Es ist ein kleinerer Platz inmitten eines Waldgebiets, der recht abgeschieden liegt. Bei tollem Wetter sicher ein idyllischer Spot, um inmitten der Natur zu campen.

Hier entdeckten wir zum ersten Mal etwas, was wir nach wie vor genial finden:

Das KiwiCamp.

Dabei handelt es sich um einen kleinen Gebäudeblock, der alles bietet, was man sich als Reisender so wünscht: Toiletten, Duschen, Waschmaschinen, Frischwasser, freies Wi-Fi, eine Abfallstation und sogar eine Küche. Für Duschen, Waschmaschinen und die Küche benötigt man sogenanntes KiwiCash: Ein Schlüssel, den man an vielen Stellen einmal kaufen und dann immer wieder mit Geld aufladen kann.

Das Wetter war leider immer noch ungemütlich, dafür waren „unsere vier Wände“ umso gemütlicher und wir ließen den Abend im prasselnden Regen ausklingen.

Grüne Hügel und erste Sonnenstrahlen: Das Auenland ruft!

Tour mit dem Wohnmobil in Neuseeland

Der nächste Tag begann früh, da wir ein magisches Abenteuer geplant hatten. Es ging los mit einer malerischen Fahrt durch grüne Hügel und idyllische Landschaften auf dem Weg nach Matamata.

Unser Ziel war Hobbiton, das berühmte Filmset aus „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“. Schon auf dem Weg dorthin konnten wir uns gut vorstellen, wie Frodo und seine Freunde hier gelebt haben könnten. Die sanften Hügel und saftigen Wiesen vermittelten ein märchenhaftes Gefühl.

Willkommen in The Shire’s Rest

Hobbit-Dorf Neuseeland

Der Startpunkt für alle Touren durch Hobbingen ist The Shire’s Rest: Der Treffpunkt liegt ungefähr 20 Minuten von Matamata entfernt inmitten der grünen Landschaft. Hier findest du alles, was du brauchst: ausreichend Parkplätze, ein Café und einen Souvenirladen. Wir hatten die Tickets für die Tour vorgebucht und bei der Registrierung bot man uns sogar eine frühere Tour an. Super!

Alle Touren für das Auenland-Filmset sind geführt. Wir entschieden uns für die 2-stündige Tour. Es gibt auch längere Touren, die mit einem Essen in der schönen Kulisse verbunden sind. Die Preise variieren zwischen 89 NZD für die reguläre 2-stündige Tour bis zu 199 NZD für die Tour mit abendlichem Festmahl (Banquet Tour).

Ab dem Dezember 2023 sind die Preise für Touren gestiegen und liegen zwischen 120 und 230 NZD, weil ein neues Highlight eingebaut wurde:

Du kannst hinter die Türen blicken und ein Hobbit Hole erkunden.

  • Planungstipp:
    Buche die Tour in Hobbingen* vor, wenn du in der Hauptsaison in Neuseeland bist. Die Tickets sind gerade im neuseeländischen Sommer oft Monate im Voraus ausgebucht.

Hobbit Holes und Fun Facts

Auenland Neuseeland

Unser Tourguide Logan begrüßte uns und wir stiegen in den Bus ein, der uns zum Movie Set transportierte. Während der kurzen Fahrt sahen wir eine kurze Videosequenz, die die Entstehungsgeschichte von Hobbiton zeigt. Wahnsinn, welcher Aufwand hinter dem Set steckt!

Zusammen mit der stimmungsvollen Herr der Ringe-Musik stieg unsere Vorfreude auf das Auenland. Passend dazu brach auch zum ersten Mal auf unserer Neuseeland-Reise die Sonne hervor. Ein gutes Vorzeichen!

Am Filmset angekommen führte Logan uns zu den ersten Hobbit Holes, den urigen Behausungen der Hobbits, die direkt in die grünen Hügel eingebettet sind. Die Tour-Gruppen sind bewusst klein gehalten, was wir sehr entspannend fanden.

Wir hatten ausreichend Zeit, uns alle Details anzuschauen und in die Atmosphäre einzutauchen. Nebenbei erzählte Logan Fun Facts und Anekdoten von den Dreharbeiten. Man konnte von allen Kulissen Fotos machen, nur in die Hobbit Holes durften wir nicht reingehen.

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Zauberhaftes Tour-Ende im Green Dragon Inn

Die Tour endet mit einem Besuch im Green Dragon Inn, dem Gasthaus der Hobbits. Hier finden auch die Bankette der längeren Touren statt, man kann aber auch Snacks und Getränke wie zum Beispiel Apple Cider oder Ginger Beer kaufen.

Mit einem Käse-Scone aus dem Green Dragon Inn setzten wir uns vor das Gasthaus an den kleinen See und genossen die Atmosphäre bei Sonnenschein. Nach einer halben Stunde sammelte uns Logan dann wieder ein und es ging zurück zu The Shire’s Rest.

Wai-O-Tapu Thermal Wonderland

Da unsere Hobbiton-Tour früher als geplant losging und wir noch viel Zeit an dem Tag hatten, beschlossen wir kurzerhand, noch einmal Richtung Rotorua zu fahren, um ein weiteres spektakuläres Geothermalgebiet zu erkunden: den Wai-O-Tapu Wonderland Thermalpark.

Wir wollten die Vulkankrater, Geysire und Teiche sehen, vor allem den Champagne Pool mit seiner faszinierenden orangefarbenen Einfärbung. Leider waren wir am Nachmittag dann genau 10 Minuten zu spät am Einlass. Es stellte sich raus, dass der Park seine Öffnungszeiten geändert hatte, und die Zeiten aus dem Reiseführer nicht mehr stimmten. Auch unsere süßesten Hundewelpen-Blicke und liebsten Worte brachten nichts.

Schade!

Damit blieben uns die „Wunder“ des Parks verwehrt und wir waren etwas geknickt. Nach kurzer Zeit scherzten wir dann aber herum, dass wir dann eben nochmal nach Neuseeland kommen müssten.

Kurzer Abstecher zu den Redwoods und Weiterfahrt Richtung Waitomo

Vom Vortag wussten wir ja schon, wie schön der Redwood-Wald in der Nähe von Rotorua war und steuerten diesen dann direkt an. Wir entschieden uns für einen entspannten 4-Kilometer langen Loop-Trail, der uns durch die faszinierende Baum-Landschaft mit riesigen Farnen führte. Ein Gefühl wie im Dschungel!

Am frühen Abend brachen wir dann mit unserem Wohnmobil ein wenig wehmütig, diesen tollen Wald zu verlassen, zu unserem nächsten Campsite auf: dem Juno Hall Backpackers in Waitomo.

Denn für den nächsten Tag hatten wir etwas Funkelndes vor: Glühwürmchen-Höhlen in Waitomo!

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