Am sechsten Tag unseres Allgäu-Wanderurlaubs war der Himmel wolkenverhangen und den ganzen Tag war Regen angesagt.
Was also tun?
Eine Klamm besuchen! Denn die Felsvorsprünge schützen vor dem Regen und die Wassermassen sind umso dramatischer.
Die Breitachklamm hatten wir ja bereits am ersten Tag unsicher gemacht. An diesem Tag entschieden wir uns für einen Rundweg durch die Starzlachklamm*.
Welche schöner ist? Das erfährst du am Ende des Beitrags!
01. Starzlachklamm – Anfahrt und Infos
Die Starzlachklamm ist eine beeindruckende Schlucht in der Nähe von Sonthofen.
Der Gebirgsbach Starzlach hat sich über Jahrtausende tief in das Gestein eingeschnitten.
Das Ergebnis: spektakulären Felsformationen, Wasserfälle und tosende Stromschnellen. Und genau das wollten wir auf dem 1,5 Kilometer langen Pfad erkunden.
Wir steuerten den Wanderparkplatz im Sonthofener Ortsteil Winkel an, der die perfekte Ausgangsbasis ist.
Der Weg zur Klamm ist gut ausgeschildert und führte uns 15 Minuten durch ein Waldstück, bis wir das Kassenhäuschen erreichten, das den Eingang zur Starzlachklamm bildet.
Direkt am Eingang sahen wir dann das erste Highlight der Tour: einen rauschenden Wasserfall!
Leider wurde es auf dem Weg mit jeder Minute dunkler, Regen setzte ein und wir hörten das Donnergrollen in der Ferne. Unsere Schritte wurden immer schneller und wir konnten uns nur knapp vor dem einsetzenden Starkregen in das Klammhäuschen retten. Puh, Glück gehabt!
02. Durchwandern der Breitachklamm
Im Kassenhäuschen machten wir es uns erst einmal gemütlich und wärmten uns bei einem heißen Getränk auf.
Nach ca. 40 Minuten ebbte der Regen ab und wir starteten unsere Tour.
Der Weg war natürlich noch feucht vom Regen und daher recht rutschig. Es gibt aber meistens Geländer oder Stahlseile, an denen man sich festhalten kann.
Der schmale Steig führte uns über Brücken und unter überhängenden Felswänden hindurch, stets begleitet vom Rauschen der Starzlach. Es machte super viel Spaß, auf diesem naturbelassenen Weg zu gehen. Richtig abenteuerlich, über unebene Gesteinsbrocken hinweg zu klettern, sich zu ducken und immer wieder überrascht zu werden.
Denn jede Biegung eröffnete neue schöne Blicke auf kleinere Wasserfälle, Felsformationen und …
Alpensalamander!
Zuerst erschreckten wir uns, als wir die kleinen schwarzen Lurche auf den Steinen sahen. Damit hatten wir nicht gerechnet, aber dann waren wir umso begeisterter bei jedem neuen Salamander. Wir mussten mächtig aufpassen, nicht versehentlich auf einen der plötzlich auftauchenden Salamander zu treten.
Später erfuhr ich, dass diese Salamander sehr selten sind und nur in wenigen Regionen verbreitet sind, unter anderem hier im Allgäu. Wirklich faszinierend!
03. Rundwanderung über die Alpe Topfen
Plötzlich näherten wir uns einer hohen Gesteinswand.
Ging es hier nicht mehr weiter?
Wir schauten uns um und sahen Pfeile auf den Steinen ringsherum. Führte der Weg etwa durch die Steinwände hindurch?
Ja!
Durch einen sehr engen Pfad gingen wir an hoch aufragenden Bergwänden weiter und eine Treppe führte uns einen Waldhang hinauf.
Die Strecke entlang der Starzlachklamm war damit vorbei, nicht aber die Wanderung. Denn wir wollten eine Rundtour machen und liefen weiter durch den Wald. Verlaufen kann man sich hier nicht, denn es gibt nur diesen einen Weg.
Wir stiegen über Treppen hoch hinauf … und dann wieder steil bergab. Auf kurzer Strecke haben wir je 240 Höhenmeter zurückgelegt – und das durch einen wunderschönen Wald.
Schließlich verließen wir den Wald und gelangten über eine Wiesenfläche zur Alpe Topfen, eine idyllisch gelegene Einkehrmöglichkeit.
Da der Himmel aber wieder bedrohlich dunkel wurde, entschiedenen wir uns schweren Herzens für den Rückweg. Wir folgten den Schildern Richtung Winkel und liefen auf Schotter- und Wiesenwege zum Parkplatz zurück.
Am Ende der Tour wartete noch eine kleine Überraschung auf uns. Ein Weg mit riesigem Farn fast so hoch gewachsen wie wir. Ein grünes Schmankerl zum Schluss. 🌿
04. Fazit: Starzlachklamm oder Breitachklamm?
Die Starzlachklamm wird oft als die „kleine Schwester“ der berühmten Breitachklamm bezeichnet.
Die Wegstrecke ist etwas kürzer und schmaler und die Felswände sind nicht ganz so hoch wie in der Breitachklamm. Dafür ist sie wilder in ihrer Naturschönheit.
Denn die Strecke ist naturbelassener und das Abenteuer-Feeling war für uns intensiver, als wir über die Felsbrocken kraxelten und uns durch enge Wände hindurch schlängelten.
Wir fanden beide Klammen beeindruckend und sehenswert. Die Breitachklamm ist etwas epochaler, die Starzlachklamm etwas intimer und purer. Bei beiden siehst du aber tosende Wasserfälle und gehst dicht entlang der Felswände – du kannst also nicht falsch machen bei deiner Wahl.
Wenn du eine Rundwanderung unternehmen möchtest, würde ich dir die Starzlachklamm empfehlen, da der Auf- und Abstieg im Waldgebiet dort besonders schön ist.
Warst du schon einmal in einer der beiden Klammen? Schreib gerne einen Kommentar zu deinem Erlebnis. 😊
Hat dich das Wanderfeeling gepackt? Dann schau dir die Blog-Beiträge zu meinen Wandertouren im Allgäu an:
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