Tongariro Nationalpark: Auf und Ab der GefĂŒhle
UnbestĂ€ndiges Wetter und groĂe EnttĂ€uschung
Dichte Nebelschwaden und Wolken gingen ĂŒber dem Bergmassiv mit ihren drei Vulkanen Tongariro, Ngauruhoe und Ruapehu, als wir morgens im Camper aufwachten.
Uns schwante nichts Gutes, denn fĂŒr heute hatten wir GroĂes vor: das Tongariro Alpine Crossing.
Die vielleicht bekannteste Tageswanderung in ganz Neuseeland, die von vielen als die schönste Route bezeichnet wird. Aktive Vulkankrater, Lavaströme, smaragdgrĂŒne Seen und umwerfende Panoramablicke in einer faszinierenden Vulkanlandschaft â das wollten wir unbedingt sehen und erleben!
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Shuttle fĂŒr Tongariro Alpine Crossing
Wir hatten uns schon in Deutschland auf die ca. 19 km lange Strecke vorbereitet und einen frĂŒhen Transfer fĂŒr 7 Uhr morgens gebucht, der uns zum Startpunkt bringen sollte. Denn die Wanderung ist kein Rundweg, sondern endet an einem anderen Punkt. Daher sollte man im Vorfeld einen Shuttle-Transfer* buchen, der einen entweder morgens zum Startpunkt bringt und nachmittags wieder zurĂŒckfĂ€hrt.
Dichte Wolken ĂŒber dem Tongariro Nationalpark
Schon die Tage zuvor lieĂen die Wetteraussichten zu wĂŒnschen ĂŒbrig: Aufgrund der hohen Lage muss man beim Tongariro Alpine Crossing selbst in der Sommersaison oft mit starkem Wind und Regen rechnen, die die Sicht einschrĂ€nken und die Wanderung gefĂ€hrlich machen können.
So auch leider an diesem Tag, sodass der Tour-Anbieter vor einer Wanderung warnte. Und wir hatten auch noch doppelt Pech: Ich war schon seit 2 Tagen erkÀltet und an diesem Tag besonders schlapp. Kurzum: Wir entschieden uns schweren Herzens gegen die Wanderung.
Ich kann es nicht anders sagen: Wir waren schwer enttÀuscht. Auch hier gilt wie beim Hot Water Beach:
Neuseeland, wir kommen wieder!
Zeit fĂŒr einen wunderschönen Plan B im Tongariro Nationalpark
Da wir am Vorabend schon gesehen hatten, wie schön der Nationalpark von der StraĂe her aussieht, recherchierten wir kurzerhand nach Alternativ-Wanderungen, die nicht durch das hohe Bergmassiv fĂŒhrten.
Zum GlĂŒck sahen wir, dass es einige tolle Alternativen zum Tongariro Nationalpark gibt, die auch mit einer ErkĂ€ltung vom Schwierigkeitsgrad machbar sind.
Wir entschieden uns zunĂ€chst fĂŒr die Wanderung zu den Taranaki Falls.
Taranaki Falls Track: Facettenreiche Tour durch den Tongariro Nationalpark
Der Taranaki Falls Track wird oft als die beste Alternative zum Tongariro Alpine Crossing bezeichnet. Wir kennen zwar nicht alle Wanderwege im Tongariro Nationalpark, aber wir fanden die Strecke wunderschön.
Der 6km lange Rundweg ist sehr facettenreich und hat zwei Teile. Wir begannen mit dem unteren Weg, der zunĂ€chst durch eine idyllische Graslandschaft (âTussocksâ) in einen Buchenwald fĂŒhrte. Man geht entlang an kleinen FlĂŒssen des Wairere Streams und WasserfĂ€llen (âCascade Fallsâ) vorbei, bis man zu den imposanten Taranaki Falls kommt.
Die Taranaki Falls bestaunten wir dann zuerst von unten und stiegen dann seitlich den Berg hoch, um von oben auf den Wasserfall und die Landschaft zu blicken. Der RĂŒckweg auf der oberen Strecke war nicht minder schön:
Wir fĂŒhlten uns wie in einer Mondlandschaft und sahen immer wieder alte Lavaströme und faszinierende Gesteinsformen. Vor allem die Vulkane Ngauruhoe und Ruapehu bildeten eine fantastische Kulisse.
Schon wĂ€hrend der Wanderung war unsere EnttĂ€uschung vergessen. Wir hatten Lust, noch mehr zu erkunden und entschieden uns fĂŒr eine weitere Wanderung.
Strand trifft auf Wald: der Rotopounamu Track
Unsere Wahl fiel auf den 5 km langen Rotopounamu Track: ein Rundweg um einen See, der unter anderem zu einem âBeach Forestâ (Strand im Wald) fĂŒhrt.
Am Startpunkt gibt es einen kleinen Parkplatz und wir ergatterten einen der letzten freien PlÀtze. Die ersten 600 Meter des Tracks hatten es in sich: Es ging bestÀndig bergauf inmitten eines Dschungelpfads mit vielen Wurzeln.
Wir wunderten uns ein wenig, als uns viele Wanderer mit nackten FĂŒĂen entgegenkamen. Aber da dies sogar manchmal in neuseelĂ€ndischen SupermĂ€rkten passiert, hinterfragten wir es nicht weiter.
Herrlicher Ausblick auf den See
Danach ging es auf flacher Strecke durch eine einen schönen schattigen Waldpfad. Den See konnten wir zwischen den BÀumen und Farnen immer wieder aufblitzen sehen. Es dauerte aber eine ganze Weile, bis wir zum See kamen.
Ein fantastischer Anblick: der ruhige See mit feinem Sandstrand eingerahmt von dichtem Wald! Aufgrund der Ăberschwemmungen der letzten Tage war nur ein schmaler Streifen des Sandstrands zu sehen.
Unerwartetes Hindernis: Hilfe, da ist Wasser!
Weiter ging es rund um den See, bis wir zu einem Hindernis kamen. Die RegenfĂ€lle der letzten Tage hatten einen Teil des Weges so stark ĂŒberschwemmt, dass sich ein kleiner Fluss gebildet hatte. Wir ĂŒberlegten kurz, wie wir trockenen FuĂes ĂŒber die Stelle kamen und sahen dann ein, dass wir wohl wie die anderen Wanderer unsere Schuhe ausziehen mussten. Mit meiner ErkĂ€ltung hatte ich auf nasse, kalte FĂŒĂe nun gar keine Lust!
Aber mein lieber Freund erwies sich als Retter in der Not: Er trug mich einfach ĂŒber das Wasser! Ein wahrer Gentleman. :-)
Nach insgesamt 2 Stunden kamen wir dann wieder zum Ausgangspunkt zurĂŒck. Insgesamt eine schöne, sehr âwaldigeâ Tour mit einem tollen Beachforst.
Taranaki Falls oder Lake Rotopounamu? Die beste Alternative zum Tongariro Alpine Crossing
Wenn du eine Alternative zum Tongariro Alpine Crossing suchst und nur Zeit fĂŒr einen Track hast, empfehle ich dir die Taranaki Falls. Diese Wanderung ist abwechslungsreicher und der Blick auf die Vulkane einfach eine imposante Kulisse.
Nach diesen beiden Touren fuhren wir dann unseren nÀchsten Campingplatz an: den Top 10 Ohakune Campsite.
Warme Dusche mit Wellness-Faktor im Ohakune Top 10 Holiday Park
Nach diesen schönen Wanderungen steuerten wir unseren vorreservierten Campingplatz an: den Ohakune Top 10 Holiday Park. Ein kleiner, sehr grĂŒner und gut ausgestatteter Campingplatz. Da er nur 3 km vor dem Tongariro Nationalpark entfernt liegt, ist er ein idealer Ausgangspunkt fĂŒr Wandertouren.
Unser Luxus-Highlight des Tages waren die Duschen mit eingebauter WĂ€rmelampe. Ein Wellness-Feeling vom Feinsten nach einem so aktiven Tag!
FĂŒr den nĂ€chsten Tag hatten wir uns eine gröĂere Strecke vorgenommen: Mittags wollten wir schon in Wellington ganz im SĂŒden der Nordinsel sein.
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